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Vom Gutshaus zum Bürgerschloss

Förderverein erwarb ältestes Wohngebäude in Hohenschönhausen

  • Hans-Jürgen Neßnau
  • Lesedauer: 2 Min.

Um 1680 wurde das frühere Gutshaus im Alt-Hohenschönhausener Dorfkern erbaut. Eine Zeit lang war es Fabrikanten-Villa, von 1957 bis 1990 Geburten- und Frauenklinik, ab 1990 stand das Gebäude leer. Jetzt wird es ein Bürgerschloss. Der Förderverein Schloss Hohenschönhausen erwarb das Grundstück nebst Gutshaus im Februar vom Berliner Liegenschaftsfonds für einen Euro.

Er sei somit offiziell Eigentümer, so der Vorsitzende des Fördervereins Rüdiger Schwarz. Dies sei eine Voraussetzung für die Zuwendung von Lottomitteln an den gemeinnützigen Verein gewesen. Nun könnten voraussichtlich Mitte Februar bereits zugesprochene Mittel der Stiftung Deutsche Klassenlotterie in Höhe von 836 000 Euro für die erste Bauphase fließen, hofft man im Vorstand. Weitere 50 000 Euro würden vom Landesdenkmalamt kommen.

Mit dem Geld sollen der Kellerbereich des Hauses abgedichtet, Strom-, Wasser- und Abwasser sowie Heizungsanlagen eingebaut und das erste Obergeschoss mit sechs Räumen für eine Nutzung für Veranstaltungen und für das Vereinsbüro hergerichtet werden.

»Die Sanierung der Fassade sowie der Stuckdecken und Wandmalereien im Erdgeschoss erfordert einen hohen restauratorischen Aufwand und muss bis zur nächsten Bauphase warten«, so der Vizevorsitzende des Fördervereins, Andreas Gogolin, gegenüber ND. Die Restauration der empfindlichen Wandmalereien könne erst auf der Grundlage eines trockenen Hauses erfolgen. Ziel der Sanierung sei die ganzjährige Nutzung des Hauses und der Einzug des Fördervereins mit seiner Geschäftsstelle.

Die komplette Sanierung des maroden Gebäudes wird 3,5 Millionen Euro kosten. Das Gutshaus, auch liebevoll »Schloss« genannt, sei das älteste Wohngebäude in Hohenschönhausen und hinsichtlich der Bau- und Nutzungsgeschichte einer der interessantesten kulturhistorischen Orte im Berliner Nordosten, so der Förderverein. Es solle deshalb zu einem »kulturellen und kommunikativen Bürgerschloss in Hohenschönhausen« werden.

Dazu gehörten Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Heimatgeschichte, Wissenschaft und Bildung. Auch würde an eine überregionale Nord-Süd-Begegnungsstätte mit vielfältigen Kontakten zu afrikanischen Ländern gedacht. Vorstand Rüdiger Schwarz: »Bürger in und außerhalb Hohenschönhausens sind aufgerufen, uns zu unterstützen und jetzt Mitglied im Förderverein zu werden.«

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