Flirt mit »Kohle von Beust«

Hamburg könnte mit erstem Schwarz-Grün im Land Geschichte schreiben

Hamburg eilt der Ruf einer weltoffenen, toleranten und innovativen Metropole voraus. Nach der Bürgerschaftswahl kann die Hafenstadt dieses Image weiter festzurren: Trotz einer Mehrheit aus SPD, Grün-Alternativer Liste (GAL) und LINKEN bahnt sich an Alster und Elbe das erste schwarz-grüne Bündnis auf Landesebene an.

Doch bevor die historische Stunde eingeläutet wird, lecken die Parteien ihre Wunden. Es muss so deutlich gesagt werden – im Prinzip haben alle Parteien die angestrebten Ziele nicht erreicht: Die CDU verfehlte die absolute Mehrheit, die SPD ist trotz Zugewinnen zu schwach für das von ihr favorisierte rot-grüne Regierungsbündnis, der GAL hat das verschämte Kokettieren mit der CDU deutliche Stimmenverluste beschert, die FDP ist zum achten Mal an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert, und die LINKE ist zwar in der Bürgerschaft – aber mit weniger Stimmen, als sie sich erhofft hatte.

Traurige Monate stehen vor allem dem gescheiterten SPD-Spitzenkandidaten Michael Naumann ins Haus, der im Wahlkampf immer wieder betont hatte, im Fall einer Niederlage auf der harten Oppositionsbank Platz zu nehmen. Man muss sich das mal vorstellen: Der polyglotte Ex-«Zeit«-Heraus- geber und Schröders Ex-Kulturstaatsminister als Protagonist in der zweite...


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