»In Deutschland fehlen Politiker mit Visionen«

Der Reeder Peter Krämer fordert umfassende Bildungsinvestitionen und die Wiedereinführung der Vermögenssteuer

Der 1950 in Salzburg geborene Hamburger Reeder Peter Krämer ist frisch gewähltes Vorstandsmitglied bei UNICEF-Deutschland. Zusammen mit Nelson Mandela, dem ehemaligen Präsidenten Südafrikas, bemüht sich der studierte Jurist, auf dem schwarzen Kontinent eine bildungspolitische Infrastruktur zu schaffen. Für sein soziales und politisches Engagement wurde er 2006 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Für ND sprach mit ihm René Gralla.

ND: Nach der Spendenaffäre, die UNICEF Deutschland erschüttert hat, sind Sie an der Seite des frisch gewählten Vorsitzenden Jürgen Heraeus in den Vorstand des Kinderhilfswerks aufgerückt. Ein heikler Posten?
Krämer: Nein. UNICEF leistet im Unterschied zu manchen anderen UN-Organisationen seit über 60 Jahren weltweit hervorragende Arbeit. Angesichts der Krise, von der die deutsche Sektion in den letzten Monaten betroffen gewesen ist, dürfen Sie nicht vergessen, dass die eigentliche Arbeit von UNICEF nicht im Fundraising besteht, sondern in der Dritten Welt geleistet wird, wo das gespendete Geld ausgegeben wird.

Der Imageschaden für die hiesige UNICEF-Dependance ist trotzdem nicht leicht zu reparieren.
Notwendige Formalien sind im Zusammenhang mit der Spendenakquise nicht eingehalten worden, das verlangt nach strukturellen Reformen. Gleichzeitig möchte ich aber betonen: Es gab keine Verschwendung von Spendengeldern und keine persönliche ...


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