Köfferchen statt Arztbesuch

Patienten mit chronischer Herzschwäche profitieren von Telemedizin

1,5 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischer Herzschwäche. 317 000 von ihnen mussten im Jahr 2006 aus diesem Grund in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Herzschwäche ist der häufigste Aufnahmegrund für ein Krankenhaus. Diagnose und Therapie verschlingen sehr viel Geld. Telemedizin könnte hier Abhilfe schaffen. Eine Studie, die seit Januar 2008 an der Berliner Charité läuft, und an der 570 Patienten teilnehmen, soll das belegen.

Der 49–jährige Andreas G. aus Eberswalde erlitt im Jahre 2006 einen Herzinfarkt. Seitdem ist ein Drittel seines Herzmuskels abgestorben. Trotz eines Herzschrittmachers mit Defibrilator schlägt sein Herz unregelmäßig, es pumpt nicht mehr genügend Blut durch den Körper. Dadurch entsteht Sauerstoffmangel in den Organen.

Andreas G. hat große Mühe beim Treppensteigen oder Laufen. Er ist nicht mehr in der Lage zu arbeiten und erhält eine Erwerbsunfähigkeitsrente. Seit er an der Studie teilnimmt, geht es ihm besser. Jeder Morgen in seinen eigenen vier Wänden verläuft nach dem gleichen Ritual: Morgentoilette, EKG-Messung, Blutdruck- und Gewichtsüberprüfung. Das Besondere – alle Medizingeräte sind mit einem Sender ausgestattet, der die Messwerte automatisch und drahtlos in die Datenbank des Telemedizinischen Zentrums der Charité überträgt. Hier überprüfen zeitnah medizinische Fachleute die Parameter. Wenn etwas nicht stimmt, setzen s...


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