Grüne Chance Lubmin
Steinkohlegegner wollen die Landratswahlen zur Volksabstimmung machen
Im ostvorpommerschen Landratswahlkampf dreht sich viel um das geplante Steinkohlekraftwerk am Greifswalder Bodden. Dabei geraten die politischen Fronten durcheinander. Nun kandidiert die Bürgerinitiative selbst.
Dass sie Mitglied des Grünen-Landesvorstands ist, sagt Christa Labouvie erst ganz zum Schluss. Auf den Plakaten, die sie zur Kandidatin des »Volkswillens« für die ostvorpommersche Landratswahl am 18. Mai ausrufen, fehlt der Hinweis. Als müsse man das verschweigen, wenn man in Ostvorpommern Erfolg haben will. »Ich trete als Einzelkandidatin an«, sagt die große Frau mit der tiefen Stimme, während ein steifer Ostseewind ihr durch die Locken fährt: »Das Überparteiliche ist mir wichtig.« An diesem Tag redet die Sprecherin der Bürgerinitiative gegen das Steinkohlekraftwerk in Lubmin mehr vom »Pro« als vom »Kontra«: Vom Tourismus, vom »Gesundheitsland«, von Radweg-Netzen und Inline-Skate-Strecken. »Die Potenziale sind nicht ausgeschöpft.«
Vor viereinhalb Jahren ist die »Mediatorin« aus Düsseldorf in den Nordosten gekommen, doch schon seit zwei Jahren ist sie dort eine feste Größe. Kaum hatte sie Wind bekommen von den Kraftwerksplänen, engagier...
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