Bittergeschmack der Vertreibung

Hamburger Kaffeehaus zahlt 400 Familien aus Uganda keine Entschädigung

  • Knut Henkel, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Laut der internationalen Menschenrechtsorganisation FIAN profitiert das Hamburger Kaffeehaus Neumann von einer Landvertreibung in Uganda. Die Vertriebenen warten bis heute auf Entschädigung.

FIAN demonstriert vor dem Hamburger Kaffeehaus Neuman.
FIAN demonstriert vor dem Hamburger Kaffeehaus Neuman.

Elias Mbabazi erinnert sich noch gut an den Tag der Vertreibung. »Soldaten stürmten das Grundstück, feuerten in die Luft, verjagten uns von unserem Land.« Sie zerstörten das Haus, in dem der heute 62-jährige Kleinbauer 17 Jahre lang lebte. 2001 war es, und noch immer kämpft der Kleinbauer aus Mubende in Uganda für eine Entschädigung.

Zu Unrecht wurde Mbabazi von dem Land vertrieben. »Laut den Gesetzen Ugandas geht öffentliches Land nach zwölf Jahren der Nutzung in den Besitz der Bauern über«, so Gertrud Falk vom Food First Informations- und Aktionsnetzwerk (FIAN). Die Menschenrechtsorganisation setzt sich weltweit für ein Grundrecht auf Ernährung ein, und Uganda-Spezialistin Falk war erst im April vor Ort. Dort steht heute die Kaweri Coffee Plantation, die größte Kaffeeplantage Ugandas, und die erste der Neumann Kaffee Gruppe, die in Eigenregie von einem Tochterunternehmen, eben Kaweri, betrieben wird.

Die Neumann Gruppe, ein Hambur...


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