Irena Sendler wollte keine Heldin sein

Retterin von 2500 Ghetto-Kindern verstorben

  • Julian Bartosz, Wroclaw
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

Im Alter von 98 Jahren starb am Montag in Warschau Irena Sendler. Sie wehrte sich lebenslang, eine Heldin genannt zu werden – und war es doch.

Als Mitglied des illegalen Hilfskomitees für Juden »Zegota« hatte Irena Sendler während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg zusammen mit einer kleinen Gruppe von Helfern 2500 Kinder aus dem Warschauer Ghetto geschmuggelt und mit gefälschten Papieren bei Pflegefamilien, in Klöstern und Waisenhäusern versteckt.

Die damals 29-jährige Irena gelangte als Krankenschwester beim Sozialamt unter dem Vorwand der Seuchenbekämpfung in das abgesperrte »jüdische Wohnviertel«. Dort überzeugte sie Mütter, manchmal unter dramatischen Umständen, ihre Kinder retten zu lassen. In Schachteln und Säcken verpackt, wurden die mit Schlafmitteln beruhigten Säuglinge und Kleinkinder durch unterirdische Gänge und Abwässerkanäle auf die »Seite des Lebens« gebracht...


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