Banker wollen 8 Prozent

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Am 30. Juni läuft der Tarifvertrag für die etwa 250 000 Beschäftigten der privaten Banken und der Landesbanken aus. Die ver.di-Forderung für die Tarifrunde 2008 ist bereits raus: Acht Prozent mehr Geld will die Gewerkschaft, mindestens aber 260 Euro. Dazu den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen, drei Prozent mehr Ausbildungsplätze und die Übernahme von Azubis. Als Altersvorsorge sollen die Arbeitgeber 1,75 Prozent des Tarifgehalts dazusteuern.

Letztere haben die Forderungen jedoch schon vor der ersten Verhandlungsrunde am 19. Juni als deutlich überzogen zurückgewiesen. »Wir haben beim Gehalt eindeutig keinen Nachholbedarf«, betonte der Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbandes des privaten Bankgewerbes, Heinz Laber, Ende letzter Woche. Die Forderungen führten zu »massivem Druck auf die Beschäftigung«, warnte er. Die weltweite Finanzmarktskrise sei für die Banken spürbar und sorge für erhebliche Unsicherheit. Die öffentlichen Banken wollen sich erst äußern, wenn die Forderungen der Gewerkschaft schriftlich vorliegen.

Parallel zu dieser Runde laufen die Gespräche für die etwa 170 000 Angestellten der Volks- und Raiffeisenbanken, die seit 2006 um einen neuen Tarifvertrag ringen. Für sie fordert ver.di vom 1. Juni an ebenfalls acht Prozent mehr Lohn, zudem rückwirkend für 2006 und 2007 eine Gehaltserhöhung von 4,3 Prozent und von Januar bis Mai 2008 erneut 0,2 Prozent mehr. Auch hier wiesen die Arbeitgeber die Forderungen jedoch zunächst zurück. Verdi-Verhandlungsführer Uwe Foullong dagegen erklärte, die Gehaltserhöhung sei angemessen. Er verwies auf die guten Ergebnisse und die stabile Ertragslage der Banken. dpa/ND

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