Überwachung wie bei »Big Brother«

Skandal um Betriebsratswahl bei Burger King München: Interview mit einem Angestellten

In den letzten Tagen machte die Hamburgerkette Burger King negative Schlagzeilen. In einer Münchner Filiale wurden Mitarbeiter bei der Wahlversammlung für einen Betriebsrat bespitzelt, zwei Wahlvorstandsmitgliedern wurde fristlos gekündigt. Carlotta Mohn sprach mit einem Angestellten, der seinen Namen aus Angst vor Repressalien nicht nennen möchte (Name der Redaktion bekannt).

Burger King: Überstunden und schlechte Bezahlung
Burger King: Überstunden und schlechte Bezahlung

ND: Könnten Sie zuerst etwas allgemein über ihre Arbeit bei Burger King erzählen. Wie lange arbeiten sie schon dort?
Angestellter: Ich arbeite seit über zehn Jahren bei Burger King. Weil ich die Arbeit mochte, bin ich solange dort geblieben. Bis vor dem Wechsel der Geschäftsführer und Leitung vor zwei Jahren war die Situation besser. Wir wurden zum Arbeiten motiviert, die Leitung hat uns ein Ziel gegeben: zu bedienen. Ich bediene gerne. Aber im Moment ist das, was dort geschieht, Terror.

Was genau meinen Sie mit Terror?
Wir haben schon bisher vielmehr gearbeitet, als gesetzlich erlaubt ist. Ich habe 30 Tage im Monat durchschnittlich 12 Stunden am Tag gearbeitet. Schon zweimal habe ich auf meinen gesamten Urlaub verzichtet. Seit dem Wechsel der Geschäftsführung in Herrn B. und Herrn H. ist es einfach eine Art Diktatur. Überstunden und schlechte Bezahlung wurden zum Gewohnheitsrecht unseres Arbeitgebers.

Wann kam Ihnen die Idee, sich gew...




Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.