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Tenzin Gyatso – ein Mann des Friedens?

Colin Goldner über hiesige Tibet-Schwärmer / Colin Goldner ist Autor des Buches »Dalai Lama – Fall eines Gottkönigs«, das in Neuauflage im Alibri-Verlag erscheint

ND: Der Dalai Lama gilt weithin als Mann des Friedens, der über jeder Kritik steht. Sie haben sich in Ihrem Buch »Fall eines Gottkönigs« nicht an dieses Kritikverbot gehalten. Was werfen Sie dem Dalai Lama vor?
Goldner: Der Dalai Lama ist alles andere als ein »Mann des Friedens«. Er schließt den Einsatz von Gewalt keineswegs aus. Schon bald nach dem Einmarsch der chinesischen Volksbefreiungsarmee in Tibet nahmen die beiden älteren Brüder des Dalai Lama Kontakt zur CIA auf. Mit finanzieller und personeller Hilfe des US-Geheimdienstes wurde ab Ende der 50er Jahre eine mehrere tausend Mann umfassende Untergrundarmee aufgestellt, deren Aufgabe in gezielten Kommandoattacken lag. Die Untergrundkämpfer, bekannt als Chusi Gangdruk, übten beispiellosen Terror nicht nur gegen die chinesische Zivilbevölkerung aus, mit guerillataktischen »hit-and- run«-Aktionen brachten sie auch der Volksbefreiungsarmee erhebliche Verluste bei.

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