»Zusammengesetzt wie aus Lego-Steinen«

Kritik an schlechter Qualität der öffentlichen Bauten im chinesischen Erdbebengebiet

  • Anna Guhl, Peking
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Während die Gefahr eines Dammbruchs im südwestchinesischen Erdbebengebiet durch starke Regenfälle gestiegen ist, wächst die Kritik: Viele der zerstörten Gebäude waren in mangelhaftem Zustand.

Sie haben die Namen ihrer Kinder in großen schwarzen Schriftzeichen auf weiße Tücher geschrieben. Abend für Abend versammeln sich die Eltern vor den Trümmern der Schulen, unter denen ihre Kinder bei dem schweren Erdbeben am 12. Mai begraben wurden. In den Händen halten sie ihre Fotos. Sie sind unendlich traurig und verzweifelt, denn den meisten wurde das einzige Kind genommen.

Doch zunehmend mischt sich unter die Trauer auch Wut und Empörung. Keine zehn Sekunden dauerte es und das dreistöckige Schulgebäude der Fuxin-Mittelschule Nr. 2 in Mianzhu fiel wie ein Kartenhaus in sich zusammen und begrub 127 Kinder. Dabei war die Schule erst im September bezogen wurden. Der alte Ziegelbau daneben blieb stehen, viele Gebäude im Umkreis ebenfalls, obwohl sie zum Teil noch aus den 60er Jahren stammen. In Dujiangyan starben 900 Schüler und Lehrer der bekannten Juyuan-Mittelschule.

Die Orte befinden sich nur wenige hundert Kilometer vom Epizentrum de...


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