Gewerkschaft: Zu wenig Wärter in Gefängnissen

Schon in wenigen Jahren soll die ständige Überbelegung der Gefängniszellen der Vergangenheit angehören. »Nach Abschluss des Bau- und Investitionsprogramms im Jahr 2005 werden wir über rund 2700 Haftplätze verfügen«, sagte der Landeschef des Bundes der Strafvollzugsbediensteten (BSBD), Willi Köbke. »Wenn es bis dahin zu keinem gravierenden Zuwachs bei den Verurteilten kommt, reicht das völlig aus«, ist der Gewerkschaftschef überzeugt. Heute gibt es rund 2350 Gefängnisplätze. Im geschlossenen Vollzug herrscht deshalb seit Jahren permanenter Platzmangel. Mit dem Bau neuer Gefängnisse befürchtet Köbke jedoch zugleich einen zunehmenden Personalmangel. Die Zahl der Wärter reiche dann nicht mehr aus, sagte er. Bereits am 1. April steht die Eröffnung der nach modernsten Maßstäben gebauten und mit höchsten Sicherheitsstandards eingerichteten Justizvollzugsanstalt (JVA) in Cottbus-Dissenchen mit 605 Haftplätzen bevor. Allein im neuen Cottbuser Knast sind 270 Stellen für Strafvollzugsbedienstete vorgesehen. Um die Stellen zu besetzen, müsse im Gefängnis von Frankfurt (Oder) bereits der Personalbestand verringert werden, so Köbke. Er warnte die Landesregierung vor der Einsparung weiterer Stellen. »Damit könnte die Besetzung des in zwei Jahren fertig gestellten neuen Gefängnisses in Duben (Dahme-Spreewald) scheitern«, kritisierte Köbke. Da die Zahl der Bediensteten nicht ausreiche und auch noch Krankheit, freie Tage und Urlaub hinzukämen, seien die Wärter schon jetzt permanent überlastet. Als Folge lasse die Aufmerksamkeit nach, und bei der Durchsuchung von Zellen werden oft die Verstecke für Drogen, Alkohol oder Handys nicht entdeckt. »Wir fordern 1440 Stellen in den Haftanstalten«, sagte der Gewerkschaftschef. Zugebilligt wurden von der Landesregierung ...