Bock zum Gärtner gemacht

Er gilt auch in seiner ostasiatischen Heimat als gefürchteter Baumschädling: der Citrusbockkäfer. Nach Europa ist er in Larvenform gekommen – versteckt in Hunderttausenden von Fächerahornbäumchen, die vor allem über große Discounter verkauft worden sind. Noch ist ungewiss, wie groß die Gefahr für die hiesigen Laubbäume ist.

Als hätte Lidl nach der Affäre um bespitzelte Mitarbeiter nicht schon genug Probleme mit seinem Ruf, könnte sich das Unternehmen nun auch noch den Unmut von Naturschützern zuziehen: Im Mai hat die Billigsupermarktkette etwa hunderttausend ein- bis zweijährige Fächerahorne verkauft, die zumindest teilweise von Larven des gefürchteten Citrusbockkäfers (Anoplophora chinensis) befallen waren. Dieser könnte sich nach einer erfolgreichen Vermehrung in Freiheit auch an heimische Laubhölzer wie Weiden, Pappeln, Ahorne oder Obstbäumen heranmachen. Auch der Konkurrent Aldi hat nach Angaben des nordrhein-westfälischen Pflanzenschutzdienstes etwa hunderttausend aus China importierte Fächerahorne (Acer palmatum) in Umlauf gebracht. Rund 28 000 verdächtige Pflanzen, aus denen auch schon einzelne erwachsene Käfer ausgeschlüpft sind, konnten noch vor der Auslieferung an den Einzelhandel in einer Baumschule sicherges...