Ambivalenz der Ausblicke

Dieter Goltzsche: »Seestücke« in der Galerie Zeisler in Berlin

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.
»Strandleben«, 2007, Tusche, Farbstift
»Strandleben«, 2007, Tusche, Farbstift

Was ist Wirklichkeit? Das, worauf wir stoßen (aufprallen gar) – oder das, wodurch wir hindurchgehen, ein Medium der Selbsterfahrung?

Dieter Goltzsches »Seestücke« sind einfache Antworten auf komplizierte Fragen. Einfach im Sinne von Auflösen ins Elementare. Farbe, Form, Linie. Was entsteht ist transparent. Durchsichtig bis auf den Grund. Doch dieser bleibt ein Rätsel, Urgrund der Verwandlung. An Goltzsches »Seestücken« spüren wir wieder, was es heißt zu sehen. Licht erleuchtet Luft und Wasser gleichermaßen. Vielleicht sogar den Maler, wenn er Erinnertes und Gesehenes so zueinander in Beziehung setzt, dass wir hinsehen. Der magische Akt von Verwandlung.

Wenn Goltzsche malt, was er sieht, dann beleuchtet er auf unverwechselbare Weise Metamorphosen. Traum und Realität verschmelzen, die Wirklichkeit scheint wiedergeboren in dem, was der Augenblick arrangierte. Das ist ebenso künstlich wie natürlich, naheliegend wie fern gerückt. Hier...


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