Gerichtet? Gerettet!

»Johanna auf dem Scheiterhaufen« von Arthur Honegger in Halle

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.
Eindringlich: Isabel Hindersin als Johanna
Eindringlich: Isabel Hindersin als Johanna

Auch auf den Bühnen hat sie es längst zur Unsterblichkeit gebracht, diese als Ketzerin verbrannte Heilige Johanna. Ob nun in Schillers hohem Ton, adaptiert verfremdet wie bei Brecht oder auf der Opernbühne bei Verdi und Tschaikowski. Bis hin zu jenem gewaltigen Opernaufwand von Walter Braunfels, dem Christoph Schlingensief vor Kurzem an der Deutschen Oper Berlin noch eine optische Überflutung hinzufügte.

Bei Arthur Honegger (1892– 1955) wurde die Geschichte der Johanna in der Version des Franzosen Paul Claudel (1868-1955) zur Vorlage für ein dramatisches Oratorium, das sich unter dem Titel »Johanna auf dem Scheiterhaufen« auf das Lebensende der Jeanne d'Arc konzentriert und dabei ihren sagenhaften Beitrag zur Befreiung Frankreichs von der englischen Fremdherrschaft als Erinnerungsrückblende einbindet. Was bei der konzertanten Uraufführung, in Basel 1938, ein Jahr vor Kriegsausbruch, schon eine besondere Brisanz erhielt, musste be...


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