Die Mauer wird fallen

Mohammed Saif-Alden Wattad über Patriotismus, Loyalität und Friedenslösungen

20 Prozent der Bevölkerung Israels sind arabischer Nationalität. Ein arabischer Israeli ist Mohammed Saif-Alden Wattad. Der Anwalt und Rechtswissenschaftler (Internationales und Verfassungsrecht) setzt sich in vielen seiner Publikationen vor allem mit der Nationalitätenproblematik und Ideologien auseinander. Mit Dr. Wattad sprach Karlen Vesper.

ND: Jüngst hat Israel fünf Hisbollah-Führer nach Libanon entlassen – und dafür zwei Särge bekommen. War der Preis für die Rückkehr der zwei gekidnappten und getöteten israelischen Soldaten zu hoch?
Saif-Alden Wattad: Ich weiß nicht, wie hoch der Preis für einen Menschen ist, tot oder lebendig. Es ist eine Frage des Anstandes. Ich fühle mit den Familien der beiden Soldaten. Bis zur letzten Minute hatten sie Hoffnung. Nachdem diese bitterer Gewissheit wich, haben sie den Trost, dass ihre Jungs in die Heimat zurückgekehrt, bei ihnen sind.

Die Entführung der beiden Soldaten hat Israel den Anlass zum zweiten Libanonkrieg gegeben. War dies gerechtfertigt?
Es ist sicher auch hier schwer, abzuwägen. Es ist bekannt, dass die Hisbollah kein Freund Israels ist. Jeder Staat hat das Recht, ja die Pflicht, seine Bürger zu schützen, ihr Wohlergehen zu sichern. Als man die Entführten nicht mittels Gespräche frei bekam, griff man zu einem Mittel,...


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