Jens Voigt zum Dritten?

Heute beginnt die Deutschland-Tour über acht Etappen und 1408,5 km

  • Günter Berg
  • Lesedauer: 3 Min.

Der Berliner Jens Voigt hat von seinem dänischen Radteam CSC zur Verteidigung seines Vorjahrssieges bei der heute beginnenden Deutschland-Tour sogar olympische Goldunterstützung mitgebracht. Für die 1408,5 km lange Fahrt von Kitzbühel über acht Etappen nach Bremen rollen die Zeitfahrspezialisten, der Olympiasieger Fabian Cancelara (Schweiz) und der Olympiazweite Gustav Larsson (Schweden), an Voigts Seite. Zum Team gehört auch mit Andy Schleck (Luxemburg) der Tour-de-France-Star und Olympiafünfte.

»CSC ist ein Toptruppe, aber das macht uns keine Angst. Mit unseren beiden Sprintern André Greipel und Gerald Ciolek sowie Markus Burghardt und Linus Gerdemann sind wir gut aufgestellt, hofft Jan Schaffrath, Sportlicher Leiter beim US-Team Columbia. Insgesamt sind 160 Radprofis in 20 Mannschaften am Start.

Jens Voigt weiß, wie schwer es wird, sich die Konkurrenz vom Leib zu halten. »Diesmal gibt es kein Warmfahren. Du musst vom Start weg voll da sein. Wer auf der ersten Etappe zu viel Zeit verliert, muss hart kämpfen, um diese wieder reinzuholen.«

»Wir wollen voll konzentriert, die erste Etappe in Angriff nehmen. Mit Markus Fothen und unserem Tour-Dritten Bernhard Kohl sind wir gerade für die Alpen-Etappen gut gerüstet«, kündigt Gerolsteiner-Teamleiter Christian Henn an. Mit frischem Ruhm kommt das Team Milram zum Start. Der Berliner Björn Schröder hat gerade die Regiotour gewonnen. »Sein erster großer Sieg bei den Profis motiviert«, gibt sich Milram-Sportdirektor Jochen Hahn zuversichtlich. Für die Gesamtwertung baut Hahn aber mehr auf den Bonner Christian Knees: »Er hat mit seinem Sieg bei der Bayern-Rundfahrt und der guten Fahrweise bei der Tour de France bewiesen, dass er auch bei der Deutschland-Tour weit vorn sein kann.«

Insgesamt stehen 15 Bergwertungen auf dem Programm. Doch nur die erste Etappe mit zwei Bergwertungen der ersten Kategorie und die Bergankunft in Hochfügen in 1500 m Höhe haben es in sich. Bis auf den Anstieg zum Kahlen Asten im Sauerland können auf allen anderen Etappen die Sprinter ihre Chance nutzen. Neben den deutschen Fahrern Ciolek, Greipel, Schröder und Robert Förster rechnen sich die schnellen Australier Robbie McEwan (Team Silence-Lotto) und Graham Brown (Team Rabobank) etwas aus.

Unglücklich ist, dass die Deutschland-Tour wegen Olympia zur gleichen Zeit wie die Vuelta in Spanien stattfindet. Dadurch fehlen Erik Zabel (Milram), Stefan Schumacher (Gerolsteiner) und Andreas Klöden (Astana). Klöden teilte auf seiner Homepage mit: »Die Vuelta ist für unser Team enorm wichtig. Wir wollen dort gewinnen, deshalb werde ich gebraucht.« Zabel wiederum hat laut Vertrag eine »Startpflicht« bei Mailand - San Remo, Tour de France und Vuelta. Und der WM-Dritte Schumacher will sich über die Vuelta auf die WM Ende September in Varese in Italien vorbereiten, wie Gerolsteiner-Manager Hans-Michael Holczer informierte.

Holczer gab übrigens am Vortag der Deutschland-Tour »die Einstellung des Rennbetriebes zum Jahresende« bekannt, weil die Sponsorensuche ergebnislos verlief. Postwendend erklärte gestern Milram-Teamchef Gerry van Gerwen, »so viele Fahrer und Personal wie möglich aus dem Gerolsteiner-Team zu verpflichten«.


Etappen der Deutschland-Tour
Prolog, 29. August: Kitzbühel - Kitzbühel (3,6 km)

1. Etappe, 30. August: Kitzbühel - Hochfügen (178 km)
2. Etappe, Sonntag: München - Hesselberg (182,6 km)
3. Etappe, 1. September: Herrieden - Wiesloch (214,9 km)
4. Etappe, 2. September: Wiesloch - Mainz (174 km)
5. Etappe, 3. September: Mainz - Winterberg (218,4 km)
6. Etappe, 4. September: Bad Fredeburg - Neuss (188,8 km)
7. Etappe, 5. September: Neuss - Georgsmarienhütte (214,3 km)
8. Etappe, 6. September: Einzelzeitfahren Bremen - Bremen (34 km)

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