In der Not hilft der Staat

Schweden hatte Anfang der 90er Jahre seine Immobilien- und Kreditkrise

  • Bernd Parusel, Stockholm
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

In Schweden weckt die Finanzkrise Erinnerungen an die frühen 90er Jahre. Damals reagierte die Politik mit umfangreichen Bankgarantien und mit Einschnitten in das Sozialsystem.

Auch in Schweden sorgt die Finanzkrise für Unruhe. Das skandinavische Land sei kein Zentrum der Turbulenzen, sondern nur ein »Schwanz an den Problemen anderer«, sagte Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt dieser Tage. Noch drohe keiner schwedischen Bank die Pleite. Aber um schädlichen Auswirkungen vorzubeugen, verdoppelte die Regierung die staatliche Absicherung von Bankeinlagen auf 500 000 Kronen (rund 51 500 Euro). Und die Zentralbank stellte den Kreditinstituten kurzfristige Gelder in Höhe von rund 36 Milliarden Euro zur Verfügung.

Die jetzige Stimmung in der Finanzwelt weckt bei vielen Schweden Erinnerungen an eine dramatische Banken- und Immobilienkrise Anfang der 90er Jahre. 1985 hatte eine sozialdemokratische Regierung die Kreditvergabe dereguliert, worauf die Banken erstmals Darlehen in unbegrenztem Umfang vergeben konnten. Da sich der Immobilienmarkt im Aufwind befand, verschuldeten sich viele Investoren und kauften Bürogebäude i...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.