Test nur bei Verdacht

Genuntersuchung ermöglicht gezielte Therapie

Gentests werden bei Krebspatienten in Zukunft vermutlich häufiger als bisher durchgeführt werden. Sie können helfen, die Bösartigkeit des Tumors besser abzuschätzen und die Behandlung gezielter durchzuführen, schreiben zwei renommierte Humangenetiker in der »Deutschen Medizinischen Wochenschrift (DMW)«.

Wenn die gleiche Krebserkrankung mehrmals in einer Familie auftritt, bedeutet dies noch lange nicht, dass der Tumor erblich ist, schreibt Professor Peter Propping vom Institut für Humangenetik an der Universität Bonn in der DMW. Dies gilt vor allem für häufige Krebsleiden wie den Dickdarmkrebs, der zu zwei Prozent auf Gendefekte zurückgeführt werden kann.

Um erbliche Gendefekte zu erkennen, führt der Humangenetiker zunächst eine Befragung durch. Sind drei oder mehr Familienangehörige über mindestens zwei Generationen an Darmkrebs oder verwandten Tumoren erkrankt? Ist einer der Erkrankten ein Verwandter ersten Grades (Eltern oder Kinder)? Ist einer der Patienten vor dem 50. Lebensjahr erkrankt? Wurde durch eine Darmuntersuchung eine Polypenkrankheit ausgeschlossen? Nur wenn alle diese sogenannten Amsterdam-Kriterien erfüllt sind, sei ein Gentest sinnvoll, sagt Professor Propping, Sprecher des Zentrums für erblichen Darmkrebs in Bonn. Di...


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