Werbung

»Little Irina« steigt zur Marathon-Königin auf

Irina Mikitenko kassiert 500 000 Dollar

  • Christian Klaue
  • Lesedauer: 2 Min.

»Little Irina« wurde zur neuen Marathon-Königin gekrönt. Als Siegerin der World Marathon Majors (WMM), der Champions League des Laufens, kassierte die gerade 1,58 m große Wattenscheiderin Irina Mikitenko (Foto: dpa) 500 000 US-Dollar (390 000 Euro).

Für die deutsche Leichtathletik ist der Erfolg viel wert. 298 Tage vor den Heim-WM in Berlin und gut zwei Monate nach dem Olympiadebakel von Peking (nur einmal Bronze) hat »Miki« die olympische Kernsportart endlich wieder zum Laufen gebracht. »Ich hoffe, dass die Sportart davon profitiert«, sagte die 36-Jährige, die ihre 65 Punkte in der 2-Jahres-Wertung der WMM durch Siege in London und Berlin 2008 sowie Rang zwei bei ihrer Marathonpremiere vor 14 Monaten in Berlin sammelte.

Summa summarum 7:08:24 h Schweißarbeit und zweieinhalb Stunden banges Warten standen vor der Krönung, die Mikitenko den fünf Renndirektoren der Marathons in New York, London, Chicago, Berlin und Boston zu verdanken hatte.

Nach dem Marathon am Sonntag in New York lag die gebürtige Kasachin, die 1996 mit Ehemann Alexander und Sohn Alexander junior nach Deutschland kam, gleichauf mit Äthiopiens Gete Wami, der WMM-Titelverteidigerin. Doch weil Wami für ihren Punktestand vier Läufe benötigte und ihre Durchschnittszeit mit 2:23:33 h schlechter war als die von Mikitenko (2:22:48), fiel die Entscheidung zu ihren Ungunsten aus. Wami hätte in New York durch Rang eins oder zwei noch aus eigener Kraft alles klarmachen können, doch sie wurde nur Sechste.

Mikitenkos steile Marathonkarriere ist die Wiederauferstehung des deutschen Langstreckenlaufs der Frauen. Seit Uta Pippig 1996 in Boston triumphierte, hatte keine deutsche Athletin eines der fünf großen Rennen mehr gewonnen. Dann schlug »Miki« im April in London zu. Im September wurde sie in Berlin in 2:19:19 h zur viertschnellsten Athletin aller Zeiten.

»Ich habe für 2009 große Ziele«, blickt sie voraus. »Der London-Marathon und die WM in Berlin stehen ganz oben. Deshalb bin ich auch hier in New York nicht mitgelaufen und habe Kraft gespart.« Allerdings machten ihr zuletzt auch immer wieder Verletzungen zu schaffen, weshalb sie bei Olympia in Peking nicht starten konnte und den Traum von Olympiagold begraben musste. »Jetzt hoffe ich auf London 2012«, sagt sie.

Dort wird sie vermutlich auf die britische Weltrekordlerin Paula Radcliffe treffen, die in New York zum dritten Mal nach 2004 und 2007 in 2:23:56 h gewann. Bei den Männern holte sich der Brasilianer Marilson Gomes dos Santos (2:08:43) zum zweiten Mal nach 2006 den Sieg. Hier stand mit dem zweimaligen London-Sieger (2007 und 2008) Martin Lel (Kenia) der Gewinner der WMM-Serie bereits vorher fest. sid

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -