Gegen Wasser von außen Haus nur extra versichern

Versicherung

  • Lesedauer: 2 Min.

Gegen extreme Wetterlagen kann man sich nicht versichern, gegen deren finanzielle Folgen schon. Das sollte man tun, bevor wieder Starkregen niederprasselt oder Stürme übers Land fegen.

Hausbesitzer haben in der Regel eine Wohngebäudeversicherung abgeschlossen. Damit sind Schäden durch Brand, Blitzschlag, Sturm ab Windstärke acht, Hagel und Leitungswasser standardmäßig versichert. Was hier aber fehlt, ist der Versicherungsschutz gegen Wasser von außen, also gegen Überschwemmungen und so genannten Rückstau. Letzterer entsteht, wenn wegen Starkregens die Kanalisation überfordert ist. Dann besteht die Gefahr, dass Keller überflutet werden. Die Kosten, die zur Bereinigung der Situation anfallen, kann man mittels einer Zusatzvereinbarung gegen Elementarschäden absichern. Diese Elementarschadenversicherung ist sowohl für das Wohngebäude als auch für den Hausrat als Extra erhältlich.

Wird das Haus durch Überschwemmung oder Rückstau beispielsweise an den Fundamenten beschädigt, wird die Reparatur von der Elementarschadenversicherung der Wohngebäudepolice bezahlt. Sollte das Gebäude komplett vom Wasser weggespült werden, übernimmt die Versicherung nicht nur den Abriss der Reste, sondern auch alle Kosten für ein neues Gebäude. Wenn der Keller nur in einen Pool verwandelt wird, übernimmt die Hausratversicherung den Schadenersatz für das durchgeweichte Inventar. Für beschädigte Gegenstände gibt es die Reparaturkosten zurück, für irreparables Eigentum den Wiederbeschaffungswert. Also das Geld, welches man zum Kauf von Sachen gleicher Art und Güte im Neuzustand benötigt.

Es mag zwar beruhigen, bei einem Wassereinbruch Anspruch auf Schadenersatz zu haben. Nur ist dieser rein finanzieller Natur, der Verlust an ideellen Werten einschließlich Computerdaten kann nicht ausgeglichen werden.

Also sollte man im eigenen Interesse schon bei der Planung und Einrichtung seines Hauses das Überschwemmungs- oder Rückstaurisiko einkalkulieren: Ein überfluteter Partykeller ist vielleicht noch zu verschmerzen. Doch das häusliche Büro samt Technik und Unterlagen ist besser auf höherer Ebene als im Keller untergebracht, ebenso wie Familienfotos oder -dokumente. Wenn möglich, sollten auch Heizungs- und elektrische Versorgungsanlagen in weniger gefährdeten Etagen installiert werden.

Eine Broschüre, die unter anderem über den Umfang des Versicherungsschutzes detailliert informiert und auch eine Checkliste enthält, was man in welcher Reihenfolge vor, bei und nach wetterbedingtem Wassereinbruch tun sollte, steht im Internet unter www.gdv.de zum Downloaden. Es kann auch kostenlos per Fax unter (030) 0206604 bestellt werden.

UWE GABLER

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