Kants Sternenhimmel

Marion Poschmann zelebriert Eindrücke und Gefühle

Worum es in Marion Poschmanns neuem Buch geht, ist schnell erzählt: eingangs des Textes läuft der Ich-Erzählerin ein Hund unbestimmter Rasse zu, »zottelig und ungepflegt«, ja wild; am Ende dann, nachdem die Erzählerin zunächst eine Weile mit dem Tier zusammengelebt, es aber wieder aus den Augen verloren hat, liegt der wiedergekehrte Hund tot auf der Fußmatte. – Und das sollte nun eine Novelle sein? Also ein Erzähltext mittlerer Länge, der – mit der bekannten Goetheschen Formulierung – von einer unerhörten Begebenheit berichtet?!

Nein, als Hundegeschichte, das merkt der Leser gleich, taugt diese Novelle eigentlich nicht. Entscheidend ist vielmehr etwas völlig anderes. Poschmanns Novelle gelingt es, das Porträt eines Menschen zu zeichnen, der sich – gewiss in der Begegnung und dem Zusammenleben mit dem Tier – unmerklich abhanden kommt. Nachdem die Ich-Erzählerin aus allen sozialen Bindungen und Beziehungen g...


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