Krisenkapitalismus

Ein neoliberaler Mythos wankt

Dieter Klein
Dieter Klein

Der neoliberale Mythos vom Markt als Gleichgewichtsstifter ist ins Wanken geraten. Die öffentliche Verachtung des Staates schlug in die nahezu beschwörende Forderung nach staatlicher Intervention zur Rettung des globalen Finanzsystems um. Am 22. Oktober hieß es in der FAZ: »Die Lage war derart verzweifelt, dass alleiniges Vertrauen in die Selbstheilkräfte des Marktes sehr wahrscheinlich in eine Katastrophe geführt hätte.« Binnen weniger Tage wurde in den USA und Großbritannien per Staatszwang staatliches Teileigentum im Bankensektor gebildet. In Deutschland wurden 80 Milliarden Euro für Staatsbeteiligungen an Banken bereitgestellt. Auf dem G20-Krisengipfel in Washington wurde die Arbeit an einem Aktionsplan zur Kontrolle und Regulierung des internationalen Finanzsystems beschlossen.

Schranken des Kapitalismus

Doch die geplanten Maßnahmen werden die tieferen Ursachen der Finanzkrise nicht berühren. Diese bestehen vor allem darin, dass z...


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