Bildungssplitter

Die Deutschen sind Lesemuffel

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Berlin (AFP/ND). Jeder Vierte in Deutschland liest keine Bücher. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Stiftung Lesen, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Es ist die größte Untersuchung zum Leseverhalten in Deutschland seit acht Jahren. Seit der vorherigen Studie im Jahr 2000 sank der Anteil der Nicht-Leser von 30 auf 27 Prozent. Die Studie belegt auch, dass die Zahl der klassischen Gelegenheitsleser mit einem bis vier gelesenen Büchern im Monat zurückgeht. Seit dem Jahr 2000 sank ihr Anteil von 31 auf 25 Prozent. Für die Studie wurden mehr als 2500 Jugendliche und Erwachsene repräsentativ befragt.

Als bemerkenswertes Ergebnis nennt die Studie das Leseverhalten von Menschen mit Migrationshintergrund. 36 Prozent von ihnen lesen demnach ein- oder mehrmals in der Woche und elf Prozent sogar täglich. Damit greifen sie mindestens ebenso häufig zum Buch wie der Bevölkerungsdurchschnitt. »Deutsch sprechende Migranten bilden eine neue ›Lese-Mittelschicht‹ – mit großem bildungspolitischen Potenzial«, erklärte dazu der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, Andreas Storm (CDU).

Einen Abwärtstrend sieht die Studie im Osten Deutschlands. Während 1992 noch gut zwei Drittel (68 Prozent) der Menschen in den neuen Ländern bis zu einmal wöchentlich ins Buch guckten, sank der Anteil bis 2008 auf 42 Prozent. Damit habe sich das Leseverhalten in Ost und West fast vollständig angeglichen.

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