Zu schwach für die Hegemonie

Nicht nur der Kapitalismus ist in der Krise, auch die Linke, so das Fazit einer Diskussion in Berlin

  • Susanne Götze
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Bietet die Finanz- und Wirtschaftskrise eine Chance für linke Intervention? Oder wird das Dilemma von Reform und Revolution die Bewegung spalten? Diesen Fragen stellten sich am Mittwoch in Berlin Vertreter aus Linkspartei, Gewerkschaften, Attac und Interventionistischer Linke.

Eigentlich war die Situation nie besser für die Linke. Der Kapitalismus zeigt endlich sein wahres Gesicht und versagt. Das müssen mittlerweile sogar seine größten Anhänger zugeben. Doch statt Euphorie und Courage macht sich Resignation in der Linken breit. Anschuldigungen werden ausgeteilt und alte Wunden wieder aufgerissen. Das war jedenfalls die ernüchternde Bestandsaufnahme der Podiumsdiskussion »Ich krieg die Krise – Kapitalismus abschaffen« am Mittwochabend in Berlin.

Anders als der Titel suggeriert, rechneten die Diskutanten ordentlich mit dem Versagen von Gewerkschaften, Linkspartei und Bewegung in den letzten Jahren ab. Werner Sauerborn – selbst angestellt bei ver.di Baden-Württemberg – begann mit den Gewerkschaften: Diese existierten in einer permanenten Ohnmacht. Statt angesichts der Krise zu mobilisieren ...


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