Stetig sinkender Anteil der Arbeitseinkommen
Der neue Verteilungsbericht des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung liegt vor. Der Anteil der Einkommen aus Gewinnen und Vermögen am Volkseinkommen hat demnach im ersten Halbjahr 2008 die historische Spitze von netto 35,8 Prozent erreicht. 2007 lag die Quote bei 34 Prozent. 1990 waren es 29,8 Prozent, 1960 noch 24,4 Prozent. Besonders stark seien zuletzt die Unternehmensgewinne gewachsen, so das WSI.
Dagegen habe selbst der Aufschwung in seiner Spätphase den langjährigen Schwund beim Kaufkraftpotenzial der Arbeitseinkommen nicht umgekehrt: Die Lohnquote sei brutto weiter zurück gegangen, so die Forscher. Netto – nach Abzug von Steuern und Beiträgen – sei sie 2007 zwar leicht gestiegen, jedoch im ersten Halbjahr 2008 mit 39,3 Prozent bereits unter das Niveau von 2006 (40,6 Prozent) gesunken. Vor 1990 erreichte sie jahrezehntelang über 50 Prozent.
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