Ärger mit Atomplänen

RWE vertagt nach Protesten Entscheidung über bulgarisches AKW

  • Bernhard Clasen
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wenige Stunden vor Beginn der Aufsichtsratssitzung des Energieriesen RWE, bei der erneut über eine Beteiligung an dem umstrittenen bulgarischen Atomkraftwerk in Belene verhandelt werden sollte, hatten sich vor der Essener Konzernzentrale knapp 100 Demonstrierende von Urgewald, Campact, attac, den LINKEN, Grünen und Greenpeace eingefunden, um gegen die beabsichtigte Beteiligung des deutschen Energieriesen an dem geplanten AKW zu protestieren. Vorerst mit Erfolg. Nach Informationen der Umweltorganisation »Urgewald« hat der RWE-Aufsichtsrat die Entscheidung über Belene vertagt.

Im Oktober 2008 hatte die bulgarische Regierung dem Energiekonzern RWE den Zuschlag für eine 49-Prozent-Beteiligung an dem Bau des Kernkraftwerks gegeben. RWEs eigene Investition soll hierbei 1,275 Milliarden Euro betragen. »Wir sind heute hier, um die Aufsichtsräte von RWE an ihre persönliche Verantwortung zu erinnern, wenn sie über ein Projekt entscheiden, das potenziell die Gesundheit von Millionen von Menschen in Europa gefährdet«, sagt Heffa Schücking, Geschäftsführerin von »Urgewald« im Gespräch mit ND.

Die demonstrierenden Umweltschützer warnen vor allem deshalb, weil der geplante Atommeiler mitten in einem Erdbebengebiet errichtet werden soll. Bei dem letzten Erdbeben in unmittelbarer Nähe von Belene seien 1977 zahlreiche Gebäude zerstört worden, hatten 120 Menschen ihr Leben verloren. Und in der Region Belene, so die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, muss mit einem weiteren Erdbeben gerechnet werden, dessen Stä...


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