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Peanuts gegen den Welthunger

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 2 Min.

Relativ sind es nur Peanuts: Zusätzliche 5,2 Milliarden Dollar benötigt das Welternährungsprogramm (WFP), um 2009 seine Arbeit tun zu können – Nahrungsmittel an die Hungernden dieser Welt zu verteilen, die inzwischen fast eine Milliarde ausmachen. Nur noch bis April ist die Arbeit des WFP gesichert.

Doch die reichen Staaten, die mehr als eine Billion Dollar zur Dämpfung der Weltwirtschaftskrise zur Verfügung gestellt haben, knausern, wenn es um existenzielle Probleme von Menschen und nicht von Banken geht. Gerade mal ein Zehntel der zwölf Milliarden Dollar Hilfsgelder, die auf dem Welternährungsgipfel im Juni 2008 zugesagt wurden, ist auch geflossen. Vermutlich müssen erst wieder Hungerrevolten wie in der ersten Jahreshälfte 2008 ausbrechen, damit zugesagte Gelder auch wirklich fließen. Und dabei geht es gar nicht um die – vorsichtig geschätzt – 20 000 täglich an den Folgen von Unterernährung sterbenden Menschen, meist Kinder unter fünf Jahre. Daran hat sich die Welt längst gewöhnt. Das Thema rückt überhaupt nur auf die politische Tagesordnung, wenn medial sichtbare Hungerrevolten von Haiti bis Ägypten zeigen, dass von Armut in den Hunger abgleitende Menschen ein Sicherheitsproblem darstellen.

Ob kurz- oder langfristig: Das Hungerproblem zu lösen, ist vor allem eine Frage des politischen Willens. 1,2 Billionen Dollar werden pro Jahr für Waffen ausgegeben, 30 Milliarden Dollar reichten laut der Weltagrarorganisation FAO für die Beseitigung des Hungers. Nur der politische Wille ist nicht in Sicht: Nach wie von halten EU und USA an ihrer Agrarexportdumpingpolitik fest, die im Süden hunderttausende kleinbäuerliche Existenzen zerstört und Hunger systematisch produziert. Eine faire Partnerschaft ist etwas anderes.

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