Treue Gemeinde

BERLINER ECKEN – heute der Grabstein von Lasius

  • Hans-Rüdiger Merten
  • Lesedauer: 1 Min.
Der Grabstein von Lasius
Der Grabstein von Lasius

Unscheinbar steht es in der Annenstraße, das Haus der altlutheranischen Gemeinde – ein schlichter Sakralbau des jungen Architekten Hermann Blankenstein.

Dem Gebäude wurden nach der Kirchenweihe von 1857 einige Jahre später an beide Seiten Flügelanbauten hinzugefügt. In ihnen konnten Wohn- und Pfarrhaus und eine Schule untergebracht werden, letztere wurde 1945 von Bomben zerstört.

Vor dem Bau befindet sich der Grabstein von Friedrich Lasius, dem ersten Pfarrer dieser selbständigen evangelischen Kirchengemeinde. 1806 geboren, gehörte Lasius zu den strikten Gegnern des 1817 von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen veranlassten Zusammenschlusses der evangelischen Kirchen in Preußen.

Gemeinsam mit Gleichgesinnten wie Johann Georg Wermelskirch und Adolf von Thadden gründeten dessen Gegner in Posen 1834 eine selbstständige Kirche, die zwar Verbreitung und Anklang fand, aber großen Repressalien seitens des Staates ausgesetzt war. Erst unter dem Sohn, Friedrich Wilhelm IV., wurde 1840 nach dessen Thronbesteigung die Drangsalierung beendet.

Eigene Kirchen durften nun errichtet werden. Lasius starb 1884, seine Gemeinde hält ihm bis heute die Treue.

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