Brandschutz: »Fünf Atemzüge reichen zum Sterben«

Sicherheit

  • Lesedauer: 3 Min.

»Fünf Atemzüge reichen zum Sterben«. Dieser alte Feuerwehrspruch gilt nicht nur für Feuerwehrleute im Einsatz, sondern für jeden Bürger, denn Wohnräume verrauchen auch bei scheinbar kleinen Bränden in der für den Laien unvorstellbar kurzen Zeitspanne von nur wenigen Minuten.

In diesen Rauchgasen sind in erheblichem Umfang verschiedene Atemgifte – überwiegend Kohlenmonoxid, Dioxin oder Blausäure – enthalten, die nicht nur die Ursache für 90 % der 600 Brandtoten sind, sondern auch der Grund für jährlich ca. 10 000 Verletzte mit zum Teil erheblichen Langzeitfolgeschäden.

Der Umstand, dass jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, denn mit einem Brand ist immer zu rechnen. Ursache für die etwa 200 000 Brände im Jahr ist im Gegensatz zur landläufigen Meinung nicht immer nur Fahrlässigkeit. Sehr oft lösen technische Defekte Brände aus. Insbesondere veraltete, defekte oder dauerhaft im Stand-by-Betrieb laufende Elektrogeräte wie Fernseher, Computer oder Kaffeemaschinen bergen Risiken.

Unabhängig von der Brandursache muss es jedoch Ziel des vorbeugenden Brandschutzes sein, dass Brände möglichst frühzeitig entdeckt und die Betroffenen alarmiert und gewarnt werden. Nur dann kann die Selbstrettung schnell genug erfolgen, weil oft nur 2 bis 3 Minuten zur Flucht bleiben. Diese Aufgabe können in erster Linie Rauchmelder leisten, wie Untersuchungen in Schweden, Großbritannien oder USA unbestritten belegen.

Obwohl die Installation von Rauchmeldern in Deutschland in privat genutzten Gebäuden momentan nicht überall gesetzlich vorgeschrieben ist, erscheint es nicht sinnvoll, auf den Staat und ein Gesetz zu warten, wenn es um die eigene Sicherheit geht.

Im Handel werden fast überall VdS-geprüfte Rauchmelder zu Preisen angeboten, die es ermöglichen, zu verhältnismäßig geringen Kosten Kinderzimmer, Schlafräume und Flur mit Rauchmeldern auszustatten und damit einen wesentlichen Beitrag zur eigenen Sicherheit zu leisten.

Interessant ist in diesem Zusammenhang jedoch auch, dass nach einer Forsa-Umfrage 5% aller Haushalte einen Rauchmelder zwar besitzen, diesen aber nicht installiert haben. Es handelt sich dabei um mindestens zwei Millionen Rauchmelder, die in bester Absicht gekauft wurden, dann aber nicht an die Zimmerdecke montiert wurden. Im Keller oder auf dem Schrank haben Rauchmelder jedoch keine Wirkung und können ihre lebensrettende Funktion nicht erfüllen. Die Feuerwehren, Schornsteinfeger und alle in der Brandrauchprävention aktiven Organisationen rufen daher immer wieder nachdrücklich dazu auf, Rauchmelder nicht nur zu kaufen, sondern auch zu installieren.

Für ältere oder technisch weniger begabte Menschen, bisweilen selbst für den geübten Heimwerker wird die Installation jedoch zum Problem, da das Bohren in die Zimmerdecke immer mit Mühe und Schmutz verbunden ist. Dazu kommt die Angst, beim Bohren Stromleitungen zu beschädigen.

Aber auch dieses Problem lässt sich inzwischen mit Hilfe von selbstklebenden Magnetbefestigungen ebenso einfach wie schnell und sauber lösen. Die überall erhältlichen Befestigungssets bestehen aus zwei dünnen, selbstklebenden Metallscheiben. Eine davon wird als Trägerplatte an die Decke geklebt, während die andere Scheibe, die zusätzlich mit zwei Magneten ausgestattet ist, auf dem Rauchmelder befestigt wird. Durch diese Magnetverbindung wird der Rauchmelder dann sicher an der Decke gehalten.

Auf diese Weise kann jedermann ohne großen Aufwand Rauchmelder selbst montieren, um im Brandfall rechtzeitig vor dem lebensgefährlichen Brandrauch gewarnt zu werden.

Denn nur mit einem montierten Rauchmelder kann man sich Zeit kaufen – Zeit, die im Brandfall Leben rettet.

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