Über die Klugheit der Musik und die Dummheit der Politik
Daniel Barenboim dirigierte in der Staatsoper in Berlin sein israelisch-arabisches Orchester
Das Ereignis der beiden Konzerte von Daniel Barenboims West-östlichem Divan Orchester in der Berliner Staatsoper unter den Linden hat zwei Dimensionen: Eine politische und eine musikalische – wobei die musikalische Dimension politisch und die politische musikalisch ist. Das Politische des Ereignisses besteht im Projekt dieses einzigartigen israelisch-arabischen Orchesters: Dass hier Angehörige komplex verfeindeter Kulturen durch gemeinsames Musizieren am selben Pult den Herzschlag des Nachbarn spüren und ihn nun primär als musikalisch kommunizierenden Menschen und nicht als Angehörigen einer Gruppe wahrnehmen können – eine Chance der Konfliktlösung durch Entdeckung des Gemeinsamen, die Bedingung der Möglichkeit des Dialogs. Für die professionelle Politik ist das alles naiv und blauäugig – sie setzt auf Raketen und Panzer und zerstört dabei die Grundlagen jeden Gesprächs, ohne das kein gesellschaftliches Problem nirgen...
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