US-Aufmarsch am Hindukusch

Obama will Truppen in Afghanistan auf 62 000 fast verdoppeln

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Der künftige US-Präsident Barack Obama will die derzeitige Stärke der US-amerikanischen Truppen in Afghanistan fast verdoppeln.

Washington (AFP/ND). Wie die »Washington Post« in ihrer Dienstagausgabe unter Berufung auf Mitglieder von Obamas Beraterstab berichtet, ist die Entsendung von 30 000 US-Soldaten vorgesehen – zusätzlich zu den 32 000, die bereits am Hindukusch stationiert sind. Die Truppenaufstockung in Afghanistan soll demnach anders als in Irak dazu dienen, Zeit für eine umfassende neue Afghanistan-Strategie zu gewinnen.

Laut »Washington Post« dürften die Umrisse der neuen Afghanistan-Strategie nicht vor dem NATO-Gipfel Anfang April im französischen Straßburg deutlich werden, bei dem Afghanistan und Pakistan ganz oben auf der Tagesordnung stehen sollen. Obama werde die Vorstellung der neuen Linie in Afghanistan mit der Aufforderung an die Europäer verknüpfen, ihren militärischen und finanziellen Beitrag im Kampf gegen die radikal-islamischen Taliban zu erhöhen. Derzeit befinden sich zwischen 60 000 und 70 000 ausländische Soldaten in Afghanistan, von denen drei Viertel unter NATO-Kommando stehen. Deutschland ist mit derzeit etwa 3600 Soldaten nach Großbritannien der drittgrößte Truppensteller.

US-Generalstabschef Michael Mullen hatte bereits im Dezember angekündigt, das Kontingent der US-amerikanischen Soldaten in Afghanistan solle bis zum Sommer 2009 um bis zu 30 000 Soldaten aufgestockt werden. Bislang verhinderte die starke US-Militärpräsenz in Irak, dass mehr Soldaten nach Afghanistan geschickt werden konnten. Der von Washington und Bagdad vereinbarte US-Truppenabzug sorgt nun aber für größeren Spielraum.

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