Hamburg träumt vom großen Coup

UEFA-Cup: Bremen kann hoffen, Stuttgart und Wolfsburg müssen zittern

  • Lesedauer: 2 Min.

Bremen: Werders Taktgeber meldete sich schwungvoll zurück, doch Diego allein wird die Bremer nicht in den alten Erfolgsrhythmus versetzen können. Mit seinem 1:1-Ausgleichstreffer (84.) gegen den AC Mailand zeigte der brasilianische Fußballkünstler aber einmal mehr, dass er als Bremer Tor- und Erfolgsgarant nicht zu ersetzen ist. »Am Anfang waren die Chancen 50:50, jetzt sind sie 40:60, aber wir fahren nach Mailand, um dort zu gewinnen«, sagte Diego nach dem verdienten Heimremis, das Werder im Rückspiel am kommenden Donnerstag vor eine knifflige Aufgabe stellt.

Spätestens dann sollten seine Teamkollegen ihre »Tor-Phobie« ablegen, wenn der Einzug ins Achtelfinale gelingen soll. Hugo Almeida, Claudio Pizarro und Co. überboten sich gegenseitig im Auslassen bester Chancen. »Leider haben wir die Überlegenheit nicht in mehrere Tore umgemünzt«, bemängelte Werders Coach Thomas Schaaf.

Die Hansestadt Bremen indes fordert vom AC Mailand eine Strafe in Höhe von 50 000 Euro. Die Mailänder hatten auf ihren Trikots für den privaten Wettanbieter »bwin« geworben. Das ist in Bremen aber seit 2006 verboten.

Hamburg: Nach dem ersten Sieg über seine Landsleute kam der Niederländer Martin Jol ins Träumen vom UEFA-Pokal-Coup. »Vielleicht können wir im Pokal sogar etwas erreichen«, sagte Jol nach dem souveränen 3:0 beim NEC Nijmegen. Strahlend kam Ivica Olic aus der Kabine, nachdem er sich mit seinem fünften Europacuptor in Schwung gebracht hatte. »Für mich waren die zwei Wochen Pause wegen der Sperre sehr lang«, gab der Torjäger zu, »aber jetzt bin ich wieder im Rhythmus.«

»Ich bin sehr glücklich über den Sieg, meine Vorlagen waren so schön wie ein eigenes Tor«, meinte Petric, der an allen drei Treffern von Trochowski (41.), Silva (45.) und Olic (75.) seinen Anteil hatte. Das gute Ergebnis könnte den HSV zwar einige Zuschauer im Rückspiel nächsten Donnerstag kosten, doch das nimmt man angesichts des verlockenden Ziels des Einzugs in die Runde der letzten 16 Teams gern in Kauf. Dort wird entweder Girondins Bordeaux oder Galatasaray Istanbul der Gegner sein.

»Dann sind wir echt doof, wenn wir das noch verspielen«, sagte Collin Benjamin, der von der Bank aus zusehen musste, wie mit zunehmender HSV-Dominanz die zunächst feiernden NEC-Anhänger immer aggressiver wurden.

Nach 62 Minuten hätte es sogar einen Spielabbruch geben können, als Schiedsrichter Darko Ceferin von einem Feuerzeug am Kopf getroffen wurde. Die stark blutende Platzwunde des Slowenen wurde kurz behandelt. Das Spiel ging zwar weiter, doch Nijmegen droht nun eine hohe Geldstrafe oder sogar eine Platzsperre. dpa/ND

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