»Islandisierung« Italiens

Wachsende finanzielle Instabilität innerhalb der Eurozone

  • Wolf H. Wagner, Florenz, und Kurt Stenger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Finanzmärkte haben das Vertrauen in den italienischen Staat verloren. Das Land muss derzeit deutlich höhere Zinsen als etwa Deutschland zahlen. Damit erhöht sich der Druck auf die Eurozone. Gefragt wäre jetzt die Solidarität stabilerer Staaten.

Der wichtigste Aktienindex der Mailänder Börse hat vergangene Woche 14 Prozent an Wert verloren – und damit stärker als andere europäische Börsenbarometer. Da-rin spiegeln sich Befürchtungen wider, Italien könne eine »Islandisierung« drohen. Damit würde erstmals ein Land der Eurozone in die Zahlungsunfähigkeit schlittern, noch dazu deren drittgrößte Volkswirtschaft. Risikoaufschlag an den Anleihemärkten

Dies will Italien mit der Aufnahme neuer Mittel an den Finanzmärkten verhindern. Doch gerade bei der Ausgabe neuer Staatsanleihen verdeutlicht sich das Problem: Um die Wertpapiere loszuwerden, muss der Staat den Anlegern einen Risikoaufschlag von rund 1,5 Prozentpunkten gegenüber vergleichbaren deutschen Bundesanleihen anbieten.

Die Gründe für die hohen Zinsen: Italien hat inzwischen die höchste öffentliche Verschuldung in der Eurozone. Als einziges Land weist Italien eine Verschuldung aus, die höher als das jährliche Bruttoinland...


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