IG Metall will »Schaeffler in Arbeitnehmerhand«

Gewerkschaften schlagen »dritten Weg zwischen Kapitalismus und Sozialismus« vor

Nachdem der Autozulieferer Schaeffler den Karren an die Wand gefahren hat, wollen jetzt die Arbeitnehmer das Steuer übernehmen. Gestern legten die IG Metall und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) in Schweinfurt ein Rettungskonzept vor, mit dem eine Insolvenz verhindert und die Standorte sowie die weltweit etwa 220 000 Arbeitsplätze erhalten werden sollen.

Kern des Vorschlags ist eine Neuordnung der Eigentumsanteile. Das Unternehmen Schaeffler Gruppe soll demnach eine Kapitalgesellschaft werden. Die bestehenden Forderungen der Banken werden in Eigenkapital umgewandelt, sodass sie am Unternehmen mit maximal 50 Prozent beteiligt sind. Und zum Thema Staatshilfen sagt der Vorschlag: Der Bund und die Länder mit Schaeffler-Standorten finanzieren eine Stiftung mit Belegschaftsbeteiligung, die mindestens 25,1 Prozent beträgt. Bundes- und Landespolitiker hatten sich allerdings bisher kritisch zu möglichen Staatshilfen geäußert. Die Familie Schaeffler bliebe nach diesem Vorschlag mit einem Minderheitsanteil von unter 25 Prozent am Unternehmen beteiligt. Dadurch könnten die eingesetzten Steuergelder, die jetzt zur Rettung des Konzerns aufgebracht werden müssten, später durch die Gewinne des Konzerns wieder eingeholt werden, sagte der IG-Metall-Bevollmächtigte und stellvertretende Vorsitzende der LI...


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