Vorsicht, er mochte die »Stones«

Preis der Leipziger Buchmesse: Die Perfektion des Nichts – aber da war ja noch Steinmeier

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Noch die Musikfanfare stieg aus, anfangs wie Ende. Die Konsequenz kannte also keine Gnade. Denn alles drängte zu dieser Konsequenz: Lakonik, Unaufwand, Schmucklosigkeit. Das Unperfekte: verdichteter Stil in Perfektion. Fast eine Perfektion des Nichts. Man merkt wohl schon: Der Berichterstatter hatte gute Laune, bei sechs Kritikern auf der Bühne setzt man unten im Saal gern ein heiteres Gegengewicht, egal, was geschieht, besser: nicht geschieht. Als Jurychef Ulrich Greiner von der »Zeit« anhub, streikte auch noch das Mikrofon.

Zum fünften Mal wurden im provisorisch bestuhlten Areal unter der Glaskuppel einer Messehalle die Preise der Leipziger Buchmesse vergeben – in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essay und Übersetzung. Von Jahr zu Jahr war die Veranstaltung reduzierter geworden, im Unterhaltungsanteil, im Spaßwillen, in jenem Landauflandab-Ehrgeiz, originell sein zu wollen. Der Leipziger Buchpreis ist ein Schlag gegen die S...


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