Nordlichter fürchten vorzeitiges Aus

UEFA-Cup: Bremen 1:0 gegen AS St. Etienne / Hamburg 1:1 gegen Istanbul

  • Lesedauer: 2 Min.

Der Hamburger SV und Werder Bremen fürchten vor dem direkten Duell im DFB-Pokal (21./22. April) das Aus im UEFA-Cup. Die beiden Nordlichter, die als letzte Vertreter der Fußball-Bundesliga um den Einzug in das Viertelfinale kämpfen, verschafften sich in den Heimspielen nicht das erhoffte Polster.

»Wenn wir dort auch so antreten, dann wird es ganz schwer«, prophezeite Werder Bremens Torwart Tim Wiese nach dem knappen 1:0 gegen AS St. Etienne eine schwere Aufgabe im Rückspiel am nächsten Mittwoch. Das »goldene Tor« erzielte Naldo (20.).

Neue Vorwürfe gegen Bremens bisherigen Vereinschef Jürgen L. Born überschatteten den Arbeitssieg. Dass die launische Einstellung der Profis mit den Schlagzeilen über Stürmer Claudio Pizarro und Klubchef Born zu tun haben, glaubte aber keiner. »Ich weiß, dass die Spieler das registrieren, aber das hat nicht dazu geführt, dass sie abgelenkt sind«, sagte Sportdirektor Klaus Allofs, der kommissarisch auch die Leitung der Geschäftsführung innehat.

Allofs sieht sein Team noch nicht eine Runde weiter: »Wir werden viel besser spielen müssen. Da wird uns ein Hexenkessel erwarten. Es wäre schöner gewesen, wenn man ein Polster gehabt hätte.« Torhüter Wiese nahm kein Blatt vor den Mund: »Das ist schon traurig, was wir unseren Zuschauern hier geboten haben.«

»Das ist eine schlechte Ausgangsposition«, kommentierte der Trainer des Hamburger SV, Martin Jol, das enttäuschende 1:1 (0:1) gegen den türkischen Meister Galatasaray Istanbul. 37 Minuten lang spielte der HSV nach der Roten Karte für Emre Asik (Notbremse) sogar in Überzahl. »Das kann tödlich sein im K.o.-System«, klagte HSV-Torschütze Marcell Jansen (49.), der das 0:1 durch Ayhan Akman (32.) wettmachte, über die vielen ausgelassenen Chancen.

Nach den Niederlagen in der Bundesliga (1:3 gegen Wolfsburg, 1:4 in Mönchengladbach) haben die Hamburger Angst vor weiteren Pleiten. Das Team hat als einziges aus der deutschen Eliteliga noch in drei Wettbewerben Titelchancen.

»Wir haben in der ersten Halbzeit keinen Fußball gespielt«, kritisierte Jol, begann jedoch direkt nach dem Abpfiff mit der mentalen Aufbauarbeit: »Galatasaray ist eine gute Mannschaft. Die sind aber nicht besser als wir.« Jol schürte ebenso wie Vereinschef Bernd Hoffmann Hoffnung auf den ersten Einzug in das Viertelfinale nach 19 Jahren: »Unsere Mannschaft wird mit dem Druck gut umgehen können.« Hoffmann vertraut dem Team so sehr, dass er vorm Rückspiel in einer Woche entspannt in den Skiurlaub fahren will. dpa/ND

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