Vom Gerichtssaal direkt in die Zelle

USA: Milliardenbetrüger Madoff in Haft

  • Max Böhnel, New York
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der frühere Investmentberater Bernard L. Madoff wurde am Donnerstag nach einem Schuldgeständnis am ersten Tag seines Prozesses in Manhattan in Handschellen gelegt und in eine Minizelle verfrachtet. Hinter Gittern muss der 70-Jährige jetzt auf das endgültige Urteil am 16. Juni warten. Ihm drohen 150 Jahre Haft.

Auf den Donnerstagmorgen hatten Tausende gewartet, vor allem die Vertreter von Wohlfahrtsverbänden und jene meist reichen Einzelpersonen, die von Madoff um ihre Ersparnisse und Altersrenten gebracht worden sind. Die Ermittlerliste führt 4800 Klienten auf.

Schon im Morgengrauen herrschte vor dem Gerichtsgebäude in der Manhattaner Pearl Street Hochbetrieb. Trauben von Menschen, die von Madoff betrogen worden waren, stellten sich an, um Zutritt zur Verhandlung zu bekommen. Hubschrauber mit Kamerateams knatterten über Manhattan, sie verfolgten die Autofahrt des Angeklagten von dessen Luxuswohnung nach Lower Manhattan. Im 24. Stock des Manhattaner Distriktgerichts fanden sich dann Hunderte ein. Aus Platzgründen mussten viele in einem Ausweichsaal die Verhandlung über einen Bildschirm verfolgen.

Ganze 15 Minuten lang las der Delinquent sein Schuldgeständnis vom Blatt ab. Madoff bekannte sich in allen elf Punkten zu seinen Betrügereien &ndash...


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