Unbändiger Kampfgeist belohnt
Skisport: Deutsche Kombinierer sichern sich Weltcup-Nationenwertung
Der unbändige Kampfgeist der deutschen Nordisch-Kombinierer hatte sich gelohnt. Am Ende einer langen und kräftezehrenden Saison sicherten sich die Schützlinge von Bundestrainer Hermann Weinbuch am Sonntag in Vikersund die Weltcup-Nationenwertung und behaupteten damit ihre Stellung als Beste in der Nordischen Kombination.
Dass mit dem Finnen Anssi Koivuranta ein erst 20-Jähriger den Gesamtweltcup holte und die Amerikaner mit drei Goldmedaillen bei den WM durch Todd Lodwick und Bill Demong ihnen zumindest bei den Einzelerfolgen den Rang abgelaufen hatten, war schnell vergessen.
In Vikersund hatten die deutschen Athleten noch einmal alles aus sich herausgeholt, um die stark aufgekommenen Norweger noch in Schach zu halten. So kam Eric Frenzel (Oberwiesenthal) auf die Plätze vier und zehn, Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt) wurde Achter und Neunter. Beide waren die Aktivposten, die von Einzelerfolgen wie Platz sieben durch den erst 17-jährigen Oberstdorfer Johannes Rydzek oder Rang 12 vom WM-Zweiten Tino Edelmann (Zella-Mehlis) unterstützt wurden. Am Ende entschieden 58 Punkte für das DSV-Team. Die letzten Siege holten sich Koivuranta, der damit siebenmal erfolgreich war, und Demong.
»Angesichts der unglaublichen Krankheits- und Verletzungsmisere ist es eine enorme Leistung, die das gesamte Team vollbracht hat«, anerkannte Weinbuch. Ronny Ackermann (Dermbach) lief nur beim Saisonstart zu großer Form auf und litt danach unter einer Viruserkrankung. Sebastian Haseney (Zella-Mehlis) und Frenzel mussten ebenfalls länger aussetzen. Georg Hettich (Schonach-Rohrhardsberg) fand auch im dritten Jahr nach seinem Olympiasieg nicht zur Topform, und Kircheisen wurde wie kaum ein anderer bei seinen Sprüngen vom Wind verweht, was bessere Ergebnisse verhinderte. »In Richtung Vancouver werden wir versuchen, die Etablierten noch einmal nach vorn zu bringen. Aber wir werden vor allem die Jungen fördern, um vielleicht schon bei Olympia von ihnen zu profitieren«, betonte Weinbuch.
Tobias Angerer Zweiter
Tobias Angerer (Vachendorf) als Zweiter hinter Sami Jauhojärvi (Finnland) und Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) als Fünfte haben mit dem besten Saisonergebnis beim Marathon-Weltcup im Skilanglauf in Trondheim aufhorchen lassen. Besonders die Frauen überzeugten über 30 km (klassisch) und machten ihrem Trainer Ismo Hämäläinen ein Abschiedsgeschenk. Der Finne hatte vorher seine Kündigung eingereicht. Sein Nachfolger wird der Oberwiesenthaler Janko Neuber.
Die Frauen zeigten beim Sieg der Weltcup-Spitzenreiterin Petra Majdic (Slowenien) Charakter: Evi Sachenbacher-Stehle als Fünfte und Sprintspezialistin Manuela Henkel (Oberhof) als 26. Bei den Männern war Jens Filbrich (Frankenhain) mit Rang neun nicht ganz zufrieden. dpa/ND
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