Straßenschlacht in Lahore

Pakistans Präsident Zardari unter Druck

  • Hilmar König, Delhi
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Nach Monaten relativer Ruhe wird Pakistan erneut von einer schweren innenpolitischen Krise erschüttert. Im Machtkampf mit Staatschef Asif Ali Zardari setzte sich Oppositionsführer Nawaz Sharif am Sonntag in Lahore trotz eines gegen ihn verhängten Hausarrests an die Spitze eines »Langen Marsches« mit tausenden Anhängern auf Islamabad. Die Hauptstadt wurde von den Sicherheitskräften derweil in eine Festung verwandelt.

»Die Zeit ist gekommen, dass wir Hand in Hand marschieren«, rief Nawaz Sharif seinen Anhängern zu, als er sein Haus in Lahore verließ. Der gegen ihn verhängte Hausarrest sei »illegal und unmoralisch«, sagt er. »Alle diese Entscheidungen sind verfassungswidrig.« Vor dem Haus von Sharif, wo mehr als 500 regierungsfeindliche Demonstranten »Tod für Zardari« riefen, nahm die Polizei mehr als ein Dutzend Anhänger des Oppositionspolitikers fest.

Mit dem Sternmarsch aus den Provinzen Belutschistan, Punjab und Sindh verlangen die Demonstranten die Wiedereinsetzung des regierungskritischen Chefrichters Ifthikar Chaudhry, der 2007 im Zuge des von General Pervez Musharraf verhängten Ausnahmezustands abgesetzt worden war.

Im Zentrum der politischen Krise steht nach wie vor Präsident Asif Ali Zardari. Nach energischem Drängen von Premier Jusuf Raza Gilani und Armeechef Ashfaq Parvez Kayani sowie nach mehreren Telefonaten zwischen Washington und Islama...


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