Parade der Vergänglichkeit
Triptychon-Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart
Kreuzigung, Auferstehung, Weltgericht: In einem Triptychon ist immer was los. Es waren die Meister der Gotik, die die Dreiform als religiöse Bühne für ihre visuellen Erzählungen von den Passionen der Heiligen begründeten. Erst nach Jahrhunderten der Vergessenheit entdeckten Maler des modernen Lebens das dramatische, ja pathetische Potenzial dieses Bildtyps wieder. So führt Otto Dix’ »Großstadt-Triptychon« das Martyrium einer nach dem Ersten Weltkrieg brutal gespaltenen Gesellschaft vor: im Mittelteil die von der Jazzband aufgeputschte Oberschicht, in den Seitenflügeln die Randgruppen – Bettler, Kriegskrüppel und Prostituierte. Das Stuttgarter Kunstmuseum, in dessen Obhut sich Dix’ urbaner Totentanz befindet, nimmt seinen kostbaren Eigenbesitz nun zum Anlass einer spektakulären Sonderschau. Unter dem schlichten Titel »Drei. Das Triptychon in der Moderne« klappt die scheidende Direktorin Marion Ackermann rund 60 säkular...
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