»Wie ein Schlag ins Gesicht«

Die Opel-Bauer im thüringischen Eisenach haben genug zu tun – und bangen dennoch um ihre Zukunft

  • Anke Engelmann, Eisenach
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Mit Schnellschüssen sei Opel nicht geholfen, warnte kürzlich Thüringens Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU). Doch ob schnell oder langsam: Die Opelaner in Eisenach wären froh, wenn sich überhaupt etwas bewegen würde. Vor allem die Ungewissheit macht sie mürbe.

Thomas Seidenstricker und Thomas Grimm (v.l.) gehörten schon 1991 zum Kernteam bei Opel. Jetzt herrscht Ungewissheit über die Zukunft.
Thomas Seidenstricker und Thomas Grimm (v.l.) gehörten schon 1991 zum Kernteam bei Opel. Jetzt herrscht Ungewissheit über die Zukunft.

Das soll eine Fabrik sein? Erstaunlich leise ist es hier und sauber. Oberlichter lassen Tageslicht in die Fertigungshalle, es riecht leicht nach Gummi und Öl. Längst vorbei die Zeit des ölverschmierten Blaumanns, bei Opel Eisenach in Thüringen trägt man graue Hose, weißes Hemd, weiße Baumwollhandschuhe. Ein Blick von der stählernen Empore hinunter in die Halle, wo die Autos auf breiten Taktstraßen laufen, wo in den Gängen dazwischen, die breit wie Straßen sind, bunt blinkende Monitore hängen, Gabelstapler fahren und manchmal jemand mit einem Rad. Oben, eine Etage höher, erzählen Infotafeln die Werksgeschichte: Fotos mit berühmten Gesichtern – Bill Clinton, Roman Herzog, Angela Merkel in jüngeren Jahren.

Abwrackprämie kurbelt das Geschäft an

14 Uhr, Schichtwechsel, Bewegung auf den Gängen. Stechuhren gibt es nicht. Wer kommt, hat es eilig, damit die Kollegen nicht auf die Ablösung warten müssen. Wer geht, hat es eilig, nach Hause ...


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