Bei den lustigen Brabantern

Staatsoper: »Lohengrin« mit Puppen

  • Roberto Becker
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Dass Stefan Herheim dem Ende von Richard Wagners »Lohengrin« misstrauen würde, war zu erwarten. Wie sollte auch Elsas kleiner Bruder diesem seltsamen Brabant ein »Führer« sein? Ein Kind an der Spitze einer gerade zu einem Krieg rüstenden Gesellschaft, die einem Wunderritter auf dem Leim gegangen war? Mit seinem Bayreuther »Parsifal« ist Herheim bereits im letzten Jahr als kühner Wagner-Interpret gefeiert worden. Auch kennt man die Vorliebe des Norwegers fürs Marionettentheater.

An der Lindenoper entschwindet der silberfunkelnde Schwanenritter, der seinen Namen doch preisgeben muss, weil Elsa sich nicht an ihren Eid und das geforderte blinde Vertrauen hält, in Richtung Schnürboden. Wie eine Marionette, die der alte Strippenzieher Richard Wagner aus dem Spiel nimmt. Doch taucht statt seiner kein neuer Kandidat für den Herzog-Job in Brabant auf, sondern es kracht eine Riesen-Marionette, der man die Seile gekappt hat, auf die Bühne. Darübe...


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