Gaza: »Schlimme« Umweltschäden

UNO untersucht Folgen von Israels Invasion

  • Lesedauer: 2 Min.
Der Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms (UNEP), Achim Steiner, hat nach einem Besuch im Gaza-Streifen von »schlimmen« Umweltschäden als Folge der israelischen Militärinvasion gesprochen.

Gaza (dpa/AFP/ND). Wegen zerstörter Leitungen gerate drei Monate nach dem Militäreinsatz immer noch Abwasser ungehindert ins Mittelmeer sowie in das Grundwasser, sagte UNEP-Exekutivdirektor Steiner. Bei der Zerstörung von Gebäuden seien zudem gefährliche Substanzen freigesetzt worden. Auch gefährlicher Krankenhausmüll könne kaum angemessen entsorgt werden, erklärte er am Dienstag weiter.

Ein Expertenteam der Vereinten Nationen wird nach Steiners Angaben am 11. Mai in den Gaza-Streifen reisen, um dort die Umweltschäden der israelischen Offensive genauer abzuschätzen. Die andauernde Blockade des Palästinensergebiets durch Israel behindere auch drei Monate nach Beendigung der Angriffe stark die Hilfsarbeiten, sagte der UNO-Repräsentant. »Durch die Blockade sind wir nicht in der Lage, Baumaterial nach Gaza zu bringen.« Man könne deshalb auch Röhren nicht reparieren. »Auch minimale Arbeiten werden durch die strikte Blockade behindert«, sagte Steiner.

Bei der dreiwöchigen israelischen Militärinvasion im Gaza-Streifen wurden zu Jahresbeginn mehr als 1400 Palästinenser getötet und mehr als 5000 verletzt. Ziel der Angriffe war es laut Israel, den Raketenbeschuss Israels durch Palästinenser aus dem Gaza-Streifen zu unterbinden.

In der vergangenen Woche hatte die israelische Luftwaffe erstmals seit Wochen wieder einen Angriff auf den Gaza-Streifen geflogen. Die Attacke zielte nach Angaben von Augenzeugen auf ein Haus im Flüchtlingslager Maghasi im Zentrum des Gaza-Streifens. Zuvor war eine vom Gaza-Streifen aus abgeschossene palästinensische Rakete im Süden Israels eingeschlagen. Opfer gab es keine.

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