Unfähig zur Gewinnmitnahme

Kritik an Aktiengeschäften und Geheimniskrämerei beim Mitteldeutschen Rundfunk

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der MDR hatte hohe Rücklagen angehäuft, aber bei fallenden Börsen den Absprung verpasst und so Verluste erlitten. Politiker raten dem Sender, der schon früher bei Spekulationen patzte, nun zum Aktienverbot.

Im August 2008 rieten die Rechnungshöfe zum Ausstieg. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) solle einige seiner stillen Reserven auflösen und das Geld »zur Erfüllung des Rundfunkauftrags einsetzen«, mahnten die Kassenprüfer. Die Bilanzen des Senders, für deren Ausgleich das Geld auf die Kante gelegt worden war, seien nicht so schlecht ausgefallen wie erwartet.

Doch der MDR verpasste den Absprung. Obwohl die Börsen Mitte 2008 auf Talfahrt gingen, schlug er seine Aktienpakete nicht los. Diese stecken in sieben Fonds, die seit Mitte der 90er Jahre aufgelegt worden waren. Der Sender hatte damals zusätzliche Einnahmen aus der Rundfunkgebühr erhalten, um Investitionen finanzieren zu können. Aus den Gewinnen von vier Fonds werden heute Leasingraten für vier Funkhäuser bezahlt; drei weitere dienen der Geldvermehrung. Die funktionierte zeitweilig sehr passabel: Aus 560 Millionen Mark waren bis 2000 rund 625 Millionen Euro geworden. Nach ei...


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