• Politik
  • 23 Millionen Südafrikaner wählen ihr neues Parlament und die neun Provinzvertretungen

Der ANC sieht sich auf der Siegerstraße

Opposition hofft allenfalls, Zweidrittelmehrheit verhindern zu können

  • Hans-Georg Schleicher
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Wochenlang wurde die allgegenwärtige Werbung für die Fußballweltmeisterschaft 2010 in den Hintergrund gedrängt. Stattdessen bestimmten Politikerporträts und Parteienwerbung das Straßenbild in Johannesburg und Kapstadt. Denn heute werden in Südafrika Nationalversammlung und Provinzparlamente gewählt.

Wahltag ist Feiertag im Land am Kap. Wahlen haftet dort immer noch die Aura des Besonderen an. Zumal die diesjährige Abstimmung als spannend gilt. Zwar besteht am Sieg des bisher dominierenden ANC kein Zweifel, aber wie hoch fällt er diesmal aus? Welche Chancen hat die Opposition in den Provinzen?

Gewählt werden 400 Abgeordnete des nationalen Parlaments, die ihrerseits den Staatspräsidenten wählen. Trotz politisch aufgeheizter Atmosphäre verlief der Wahlkampf erstaunlich friedlich, ein Verhaltenskodex der Parteien wurde weitgehend eingehalten. Auch die im Gefolge der Konfrontation zwischen ANC und COPE befürchtete politische Gewalt blieb aus. Vor wenigen Tagen trat sogar Südafrikas politischer Übervater Nelson Mandela, der sich – auch aus gesundheitlichen Gründen – weitgehend aus dem Wahlkampf herausgehalten hatte, auf der Abschlusskundgebung des ANC auf.

Geprägt wurde der Wahlkampf stärker durch Personen als durch Sachfrag...


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