Tödliche Schönheit

Prozess um eine Operation mit tragischem Ausgang

Peter Kirschey aus Berliner Gerichtssälen
Peter Kirschey aus Berliner Gerichtssälen

Anja S. wollte sich vor ihrem 50. Geburtstag den Bauch straffen, Fett absaugen lassen, für etwa 1500 Euro. Ein relativ normaler chirurgischer Eingriff mit überschaubaren Risiken. Doch bei ihr endete die Operation tödlich. Das ist inzwischen drei Jahre her. Seit Donnerstag steht der 59-jährige Schönheitschirurg Dr. Reinhard Sch. wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor Gericht. Es ist der zweite Anlauf, der erste Prozess war im April nach viermonatiger Dauer geplatzt, weil es zwischen Verteidiger und seinem Mandanten zu unüberbrückbaren Differenzen gekommen war. Zwischenzeitlich saß der Mediziner wegen Verdunklungsgefahr in Untersuchungshaft, weil er versucht haben soll, einer Assistentin die Zeugenaussage vorzuschreiben. Gegen 30 000 Euro Kaution kam er wieder frei.

Die Anklage legt dem Arzt zur Last, dass er entgegen den Regeln der ärztlichen Kunst bei der Betäubung keinen Anästhesisten hinzugezogen habe und – nachdem das Herz-K...


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