Risiko vom Grill

Forscher: Angekohltes birgt Krebsgefahr

  • Lesedauer: 1 Min.
Zum Start der Grillsaison bestätigen Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum die Gesundheitsgefahr von scharf angebratenen Steaks und angekohlten Würstchen.

Werden Fleisch, Wurst oder Fisch starker Hitze ausgesetzt, löst dies eine Vielzahl chemischer Reaktionen aus. Dabei entstehen Substanzen, die nichts Gutes verheißen: polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe oder die heterozyklischen aromatischen Amine, die sich vor allem dann bilden, wenn Fleisch und Fisch lange scharf angebraten oder gegrillt werden. Heterozyklische aromatische Amine stehen schon lange im Verdacht, die Entstehung von Adenomen im Darm zu fördern – zu Recht, wie Dr. Sabine Rohrmann und Kollegen aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum mit einer aktuellen Untersuchung bestätigen. Die Wissenschaftler ermittelten für 4484 Studienteilnehmer die Menge des als »PhIP« bezeichneten wichtigsten Vertreters dieser Substanzklasse in der Ernährung. Die Teilnehmer wurden anhand ihrer PhIP-Aufnahme in vier Gruppen eingeteilt. In der Gruppe mit der höchsten PhIP-Zufuhr beobachteten die Wissenschaftler etwa 50 Prozent mehr Dickdarmadenome als bei den Personen, deren Nahrung die geringste Menge dieser Substanz enthielt. Die Wissenschaftler beobachteten einen klaren Zusammenhang zwischen der Vorliebe für stark Gebratenes und der Häufigkeit von Adenomen. Rohrmann mahnt Vorsicht beim Grillen und Braten an. Heterozyklische aromatische Amine seien außerdem nur ein Teil des Giftcocktails, der in Fleisch und Würstchen entstehen kann. Die Untersuchung war Teil der europaweiten EPIC-Studie zu Ernährungsfaktoren und Krebs. ND

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