Saubere Hände, gesunde Kids

  • Fanja Saholiarisoa, Antananarivo
  • Lesedauer: 2 Min.

Auf den Zugang zu sauberem Trinkwasser werden im armen Madagaskar viele Menschen wohl noch lange warten müssen. Weil auch in den meisten Schulen der afrikanischen Inselrepublik der Anschluss an eine Wasserleitung fehlt, erhalten Schülerinnen und Schüler jetzt Hygieneunterricht. Sie lernen mit Wasser und Seife umzugehen, um sich vor Durchfallerkrankungen zu schützen, die sie immer wieder vom Schulbesuch abhalten.

Eine im Februar dieses Jahres durchgeführte amtliche Überprüfung der hygienischen Zustände in den Schulen ergab, dass nur 18 Prozent der Schulgebäude in den 111 Schulbezirken des Landes an eine Trinkwasserleitung angeschlossen waren. Nicht einmal in jeder dritten Schule gab es Toiletten. Der Mehrheit der Schüler bleibt somit nichts anderes übrig, als sich in die Büsche zu schlagen. Aktuellen amtlichen Schätzungen zufolge verloren kranke Schüler 2008 etwa 3,5 Millionen Unterrichtsstunden. In der Grundschule von Ilafy in der Nähe von Antananarivo gehört neuerdings Hygiene zum regulären Lehrstoff. Hier lernen schon die Erstklässler, sich vor dem Essen die Hände zu waschen. Die dazu gehörende Seife fehlt jedoch häufig, klagt Lehrerin Aimée Rasoanirina.

Madagaskars Eltern und Lehrer erinnern jetzt die Regierung an das Versprechen, die sanitäre Grundversorgung besonders an Schulen zu verbessern. Wie weit sich die derzeitige Übergangsregierung an derartige Zusagen gebunden fühlt, bleibt abzuwarten. Inzwischen müssen von internationalen Sponsoren abhängige Initiativen einspringen. Das Weltkinderhilfswerk UNICEF und die US-Entwicklungsagentur USAID haben bislang vier Millionen US-Dollar für Hygieneprojekte in madagassischen Schulen ausgegeben. IPS

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