Große Stimme

Öffentlichkeit, Sprache, Gesellschaft

  • Harald Kretzschmar
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Einst wurden gewaltige und anrührende, hochgestimmte und tiefgefärbte Stimmen bei schauspielenden Männlein und Weiblein gebraucht, um die Theatersäle mit dem Klang der gediegenen Sprache der Dramatik zu füllen. Dieser Funke einer originellen Intonation zündete übrigens von jeher im täglichen gesellschaftlichen Leben, und ebenfalls mit erfolgversprechender Suggestivkraft. Gewisse Erfolgsfiguren unter den Politikern verdankten ihre Breitenwirkung oft zuallererst ihrer Stimmkraft und der Modulation ihres Sprechorgans. Der frühe Tonfilm war noch mit dem Handicap lächerlicher Verzerrung natürlicher Stimmlagen gestraft, und das süßliche Säuseln vor allem weiblicher früher Filmstars belustigt uns heute eher.

Das ist Vergangenheit, und Film und Fernsehen nebst Radio bieten heute ungeahnte Möglichkeiten freier Stimm-Entfaltung. Von rein akustisch geprägten Genres wie Hörspiel und Hörbuch ganz zu schweigen: All diese Medien brauchen variabel ausd...


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